QR Codes und Links verkürzen

Die Verbindung von digitaler und analoger Welt ist keine schwierige. Zumal es kleine Helferlein gibt.

Ich starte mit einer rein hypothetischen Situation in diesen Beitrag, der keine Toolparade werden soll, sondern lediglich meine Arbeitsweise darlegen wird. Oder meine Zugänge zu einem Thema. Nicht didaktisch, nur rein praktisch. Für alle Lebenslagen.

Rein hypothetisch

Kennen Sie das? Sie erhalten ein Arbeitsblatt oder einen Brief und darauf findet sich ein Link auf eine Webseite. Vielleicht ein Video, vielleicht eine Übung, vielleicht einen Artikel. Oder sie sehen eine Präsentation auf einer Tagung. Und darauf findet sich ein Link auf weiterführende Unterlagen, oder die Präsentation selbst. Und der Link sieht so aus:  https://www.vergleich.org/sofortbildkamera/?gid=Cj0KCQiA3rKQBhCNARIsACUEW_aRyZYmP_9BVtj1IvoLJtmaG5pJmxAr_ztg9UduRkhNFbH1Dm8WlCYaAt-PEALw_wcB&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_content=search&utm_term=c-888633505-a44661151116-aud-467028637573%3Akwd-318238434209&split=collapsed (Ja, kann sein, dass ich meinem Alter entsprechend und Kindheitserinnerungen erhaltend überlege, eine Sofortbildkamera zu kaufen. Aber der Link ist toll, oder?)

Wir haben also einen elendslangen und ästhetisch nicht unbedingt ansprechenden Link. Auf einem Arbeitsblatt. In einem Brief. In einem Artikel. Jedenfalls ausgedruckt. Und nun? Wir können ihn nicht anklicken, weil das Arbeitsblatt ja analog ist. Wir können die Suche nachstellen, was aber zeitaufwendig ist. Wir können den Link abtippen, was zeitaufwendig und nervig ist. Am Smartphone werden wir uns auch sicherlich nicht vertippen. Niemals. Wir werden ihn uns auch nicht merken, da er lang ist. Und wir werden das Arbeitsblatt oder den Brief nicht mögen, weil der Link einfach nicht schön ist (wenngleich Schönheit ja im Auge der betrachtenden Person liegt…).

Rein hypothetisch? #ichfragefüreineFreundin

Nicht ganz. Es soll Situationen gegeben haben, in denen so etwas schon passiert ist. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, die Brücke zwischen dem analogen Ausdruck und der digitalen Welt dahinter oder drumherum zu schlagen. Zwei Möglichkeiten nutze ich hierfür in meinen Lehrveranstaltungen und auch in meiner journalistischen Praxis: Linkverkürzer und QR Codes. Hier eine Auswahl an Werkzeugen. An letzter Stelle jeweils mein Favorit mit der sehr subjektiven Begründung.

Linkverkürzer

Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter von Linkverkürzern („link shortener“), die aus elendslangen Links leichter zugängliche gestalten. Viele davon bieten auch eine personalisierte Version des Links an. Sie haben ihre Stärken und Schwächen. Ich nutz(t)e drei davon:

  • TinyURL: Die Nutzung ist ohne Anmeldung möglich, mit einer (kostenfreien) Anmeldung stehen mehr Möglichkeiten, zum Beispiel ein Einblick in den Verlauf möglich. TinyURL ist ein „alter Hase“ und läuft seit Jahren sehr stabil. Der Firmensitz liegt in den USA.
  • Bit.ly: Ebenfalls ein „alter Hase“, der in den letzten Jahren verstärkt auf ein Freemium-Modell setzt. Bis zu 100 Kurzlinks pro Monat sind dennoch weiterhin kostenfrei erstellbar. Der Firmensitz liegt in den USA.
  • Bit.do: Ein wenig weniger stabil läuft Bit.do – zumindest von meinem Gefühl her. Dafür gibt es aber zusätzliche Informationen, z.B. wie oft ein Link angeklickt wurde. Auch ein QR Code wird automatisch mit angelegt (ein Screenshot der Zusatzinformationen bzw. die Infos in den FAQ). Der Firmensitz liegt in Brasilien.
  • T1P.de: Mein aktueller Favorit, da der Firmensitz in Deutschlang liegt und das  Unternehmen Phishing- und Malware-Schutz anbietet und datenschutzfreundlich arbeitet. Man kann hier einen Wunsch-URL wählen, den Link durch ein Passwort schützen, den Gültigkeitszeitraum sowie eine maximale Zugriffszahl festlegen, einen Deaktivierungslink erzeugen und auch einen QR Code erzeugen. Außerdem lassen sich Multilinks erstellen, also eine Linksammlung mit bis zu 50 Links hinter einem Link erstellen.

Ein wichtiger Hinweis zum Linkverkürzen. Dazu noch ein weiterer Hinweis: Viele Clouddienste oder auch Wakelet bieten eine automatische Linkverkürzung an, die alle notwendigen Sicherheitsfunktionen berücksichtigen.

QR Codes

QR Codes lassen sich, wie oben beschrieben, mit T1P.de und Bit.do erstellen. Auch Anwendungen wie Audiolingua, LearningApps, Answergarden, Tutory und Padlet generieren automatisch einen QR Code, den man einfach herunterladen kann. Hier sind keine weiteren Schritte notwendig. Es gibt zahlreiche QR-Code-Generatoren, hier eine Übersicht auf Deutsch und eine auf Englisch).

  • GoQr.me: Dieser Generator war mein Einstieg in die Welt der QR Codes. Er bietet einfache QR Codes für u.a. Links und Text an. Eine große Möglichkeit der Formatierung bietet er nicht. Der Firmensitz liegt in Deutschland.
  • QR Code Generator: Auch hier liegt der Firmensitz in Deutschland, wenngleich der Generator mittlerweile zur Bitly-Familie gehört. Der Vorteil dieses Generators liegt darin, dass sich nach einer Anmeldung auch Frames um den Code setzen lassen (z.B. „Scan mich!“). Die QR Codes können nach Anmeldung auch mit einem Logo und in Form und Farbe angepasst und als Vektor-Graphik ausgegeben werden. Für das Logo und die Vektor-Graphik bedarf es jedoch einer Anmeldung. Gleiches gilt für ein PDF oder ein MP3-File, das sich hinter einem QR Code verstecken kann. Die kostenfreie Version ist 14 Tage testbar, danach gibt es Freemium-Modell (das man allerdings suchen muss).
  • QR Code Monkey: Seit Jahren mein Favorit, wenngleich auch hier für viele Zusatzmöglichkeiten eine Anmeldung notwendig ist. Ich komme bislang aber mit jener Version aus, die keiner Anmeldung bedarf. Der Vorteil von QR Code Monkey: Der Firmensitz liegt in Deutschland und das Design kann individuell angepasst werden. So lassen sich die Farben anpassen, Logos hinzufügen und auch das Design anpassen. Ich habe für mich eigene Code-Designs für verschiedene Aufgabentypen festgelegt, so erkenne ich auf den ersten Blick, ob sich hinter einem Code ein Text oder eine URL versteckt. Beim Logo füge ich über Open Clipart ein Logo ein, ob es sich um eine Schreib-, eine Hör-, eine Lese- oder eine Sprechaufgabe handelt.
  • Classroom Screen: Wenn es im Lehrsaal oder Klassenzimmer schnell gehen muss, nutze ich die QR-Code-Funktion von Classroom Screen, einer Anwendung, die ich sehr häufig nutze und zu der ich einen eigenen Beitrag geplant habe. Sie ist kostenfrei und funktioniert ohne Anwendung.

Jede und jeder muss natürlich selbst herausfinden, welche Anwendung für ihn oder sie am besten geeignet ist. Vielleicht finde auch ich noch weitere Beispiele und Möglichkeiten, aber ich habe für mich aktuell eben diese Werkzeuge, die für meine Bedürfnisse und Notwendigkeiten ausreichen. Ich bin nicht auf der Suche, aber manchmal passiert im Leben ja einfach etwas…

[Wie ich QR Codes im Unterricht einsetze, wird auch noch in einem eigenen Beitrag hier festgehalten, versprochen. Noch vor dem Sommer.]

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