Er ist da: Horizon Report 2015 (Higher Education Edition)

Jedes Jahr wird er von vielen beinahe sehnsüchtig erwartet: der Horizon Report. Die englische Version der Higher Education Edition für 2015 wurde nun veröffentlicht. Und wie so oft habe ich mir beim ersten Durchsehen gedacht: Die Trends und Entwicklungen kommen mir aber schon irgendwie bekannt vor.

Nicht, dass ich Hellseherin bin, aber die eine oder andere Vorhersage war auch in den letzten Jahren schon zu finden. Klar: Was im langfristigen Horizont war, wird mittelfristig, das Mittelfristige wird kurzfristig. Aber so richtig überprüft habe ich diese Entwicklung nie.

Das hat nun Stephen Downes gemacht. Er hat sich die Reports 2010 bis 2015 angesehen und dabei überprüft, welche Vorhersagen wie (nicht) eingetreten sind. Und seine Ergebnisse sind irgendwo zwischen „spannend“ und „ernüchternd“ anzusiedeln. Als Beispiel ist zum Beispiel zu nennen, dass dieses Jahr als kurzfristiger Trend Bring Your Own Device (BYOD) genannt wird (nachdem Jahre lang Mobile Learning oder Tablet Computing genannt wurden), dass das Game-Based-Learning (GBL) aber hinaus gefallen ist.

Stephen Downes stellt in diesem Zusammenhang – quasi als Fazit – die Methode des New Media Consortium in Frage. Soweit möchte ich nicht gehen, für mich zeigt sich aber deutlich, dass es sich hierbei um Prognosen handelt, die eintreten können oder eben auch nicht. Es ist und bleibt schwierig, die Zukunft vorauszusehen und vor allem auch vorauszusagen. Und manchmal erfüllen sich Prognosen auch einfach deshalb nicht, weil die zugrunde liegenden Technologien scheitern, wie Google Glass gezeigt hat. Das heißt aber nicht, dass die Prognose falsch war. Vielleicht war sie auch einfach nur zu optimistisch. Als Trendbarometer ist das Horizon Report, der eben unterschiedliche Zeithorizonte beschreibt,  jedenfalls auch weiterhin eine Lektüre wert.